Empathie stellt, neben der unbedingten Wertschätzung und der Kongruenz (Echtheit) der Psychotherapeutin, eine der 3 Grundprinzipien der Personzentrierten Psychotherapie nach Carl R. Rogers dar.
Wenn es einer Person im Familien- oder Freundeskreis schlecht geht, versucht man oft die Person aus dem schlechten Gefühl "heraus zu holen" oder ihr die schönen Seiten des Lebens aufzuzeigen. Doch oft ist dies nicht das, was der/die Betroffene braucht. Meist spürt es sich für die Person besser an, wenn sie sich verstanden und angenommen fühlt oder zumindest eine ehrliche Rückmeldung bekommt. Zuspruch von jemanden zu erhalten, in dem er oder sie ganz offen sagt, was er oder sie denkt. Auch wenn dann sowas dabei raus kommt wie: "Ich bin ganz sprachlos, mir fehlen die Worte." So ein ehrliches "Geständnis" fühlt sich für die Person meist besser an, als wenn jemand komplett das Thema wechselt, um von "dem Schlechten" abzulenken.
Empathie bedeutet in ganz vereinfachter Form so etwas wie sich gedanklich und emotional hineinzudenken und zu fühlen, wie es sein könnte, wenn man "die Schuhe des Anderen" trägt. Wie könnte es sich anfühlen, wenn ich jetzt in seiner/ihrer Haut stecken würde?
Vielleicht kennst du das ja aus eigener Erfahrung: Wie fühlt es sich an, wenn es dir nicht so toll geht und dein/e GesprächspartnerIn einfach mal alles aufzählt was doch so toll in deinem Leben ist? Macht es einen Unterschied, wenn dein Gegenüber es an-erkennt, wie mies es sich für dich gerade anspürt?
Schlechte, unerwünschte, unangenehme Gefühle und Empfindungen mag natürlich niemand so recht. Doch sie sind meist leichter zu durchleben, wenn es jemanden gibt, der dir empathisch zur Seite steht und dich bei deinen Sorgen, Ängsten, Befürchtungen usw. begleitet.
Und um jetzt nicht nur bei den "negativen" Gefühlen zu bleiben. Auch Schönes fühlt sich noch besser an, wenn es von einer wichtigen anderen Person empathisch verstanden wird!
Zum Abschluss noch ein nett illustriertes Video, welches den Unterschied zwischen Empathie und Sympathie erklärt.
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