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Achtsam durch den Advent - die Dritte

Nicht mehr lange bis Weihnachten. Die Vorfreude steigt schon? Schön, dass du hier auf meinem Blog gelandet bist. An den letzten zwei Adventsonntagen habe ich zwei Achtsamkeitsübungen für den Geruchs- und den Geschmackssinn vorgestellt. Mit den Sinnen soll es weitergehen. Allerdings heute anders als du vielleicht vermutest :)



Und um was es heute gehen soll, verrate ich dir: ums Nichts-Tun.

Du fragst dich jetzt vielleicht: "Bitte, was?"

Aber ja, du hast richtig gelesen. Oft sind wir so im Tun gefangen, dass uns gar nicht mehr auffällt, dass es kaum bis keine Phasen des Nichtstuns mehr in unserem Alltag gibt. Ich meine damit wirklich einfach nur zu sein und lediglich sich selbst und seinen Körper wahrzunehmen. Wie das gehen kann liest du im Folgenden:



Und los gehts.

Such' dir ein ruhiges, gemütliches Plätzchen. Schaffe eine angenehme Atmosphäre, indem du nochmals kurz lüftest, vielleicht das Licht dämpfst, eine Kerze anzündest, einen für dich angenehmen Duft verbreitest, ... deiner Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Setze dich nun auf einen Stuhl, die Couch, auf ein Meditationskissen o. Ä. wichtig ist nur, dass deine Füße/Fußsohlen oder dein Gesäß den Boden berühren. Begib dich in eine Position, die bequem für dich ist. Schließe deine Augen und beginne ganz bewusst tief ein- und auszuatmen. Merke wie dein Atem deine Bauchdecke bei jedem Atemzug hebt und senkt. Wiederhole dies ein paar Mal wirklich bewusst. Wie fühlt es sich an wenn die frische, kalte Luft, die gerade beim Lüften den Raum erfüllt hat, in dich hineingezogen und wieder erwärmt hinausbefördert wird?

Mit dem nächsten Einatmen richtest du deine Aufmerksamkeit ganz nach innen. Beginne nun deine Körper von unten nach oben ganz bewusst wahrzunehmen. Beginne mit den Fußsohlen, Zehen, Fußrücken, Schienbeine, Waden, Knie, Oberschenkelvorder- und -hinterseite, Gesäß, Po, Rücken, Bauch, Brustbereich, Schultern, Oberarme, Ellbogen, Unterarme, Hände, Finger, zurück nach oben zum Nacken, Gesicht, Schädel, Haare.

Wenn ich wahrnehmen schreibe, meine ich physisch zu spüren, zu fühlen. Wie fühlt sich dieser Körperteil an? Wo berührt er etwas? Erweitere diese Wahrnehmung aber auch dadurch, dass du versuchst wahrzunehmen wie deine psychische Beschaffenheit sich gerade anspürt. Wie fühlt es sich emotional an, wenn du deine Aufmerksamkeit auf bestimmte Körperteile richtest?

Dieses Wahrnehmen erfolgt völlig frei von Bewertung. Es gibt kein richtig oder falsch oder "So sollte es sich eigentlich anfühlen" oder "Hier ist zu viel Körpermasse" oder was auch immer. Es geht um ein wertungsfreies Wahrnehmen deines Körpers.

Wenn du das Gefühl hast, dass du alle Körperteile gut wahrnehmen konntest, konzentriere dich wieder auf deinen Atem. Beobachte ihn, wie er ganz von alleine, ganz automatisch in dich hinein und wieder hinaus strömt. Mit dem Ausatmen wandert auch deine Aufmerksamkeit wieder aus dir in das Zimmer, in dem du dich gerade befindest. Nimm' noch mit geschlossenen Augen wahr, was du hören, riechen, spüren kannst. Bewege deine Finger, deine Zehen recke und strecke dich und komm' wieder gut im Hier und Jetzt an, öffne deine Augen.


Na? Wie war das? Ist es dir gelungen einfach nur wahrzunehmen ohne zu bewerten? So ein Ritual kannst du ganz einfach in deinen täglichen Ablauf einbauen. Vielleicht gleich morgens im Bett noch bevor du den Tag startest? Oder doch lieber abends vor dem Einschlafen, um so gleich ins Reich der Träume zu entschwinden?

Finde den passenden Augenblick für DICH.



Einen schönen "spürigen" dritten Advent mit viel Nichts-Tun!

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