Diverse Studien belegen, dass Menschen der Generation Y (geboren zwischen Anfang/Mitte der 1980er und Mitte/Ende der 1990er Jahre) stärker unter psychischen Belastungen leiden als jene, die davor oder danach geboren wurden.
Ein Großteil dieser Altersgruppe ist gut ausgebildet, hat sogar studiert und ist von sich und seinem Können überzeugt, sucht nach einem tieferen Sinn, schätzt Individualität und soziale Kontakte. Was auffällig ist: die Wenigsten sind mit ihrem Leben wirklich zufrieden. Viele von ihnen fühlen sich wie in einem Hamsterrad gefangen, funktionieren im Arbeitsalltag als auch privat, schaffen es kaum wirklich abzuschalten, schlucken lieber eine Tablette, als sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, verdrängen. Im Vergleich zu früheren Generationen sind Generation Y-Geborene psychisch belasteter.
Doch woher kommt das?
Noch eine Generation davor waren viele im Alter zwischen 20 und 30 Jahren bereits verheiratet und begannen mit der Familiengründung. Im Gegensatz dazu befinden sich Menschen der Generation Y noch in Ausbildung oder sind gerade auf der Suche nach dem ersten Job. Noch dazu kommt, dass es mittlerweile nach abgeschlossener Ausbildung so mannigfaltige Möglichkeiten gibt, dass der Eine oder die Andere dadurch überfordert ist. Ein weiterer Faktor, welcher hierfür entscheidend scheint ist, dass die Generation Y in einer Zeit sozialisiert ist, welche von durchgehendem Wandel gekennzeichnet ist: Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel, Finanzkrise. Eine beschleunigte Zeit in der sich in jedem Moment alles verändern kann, fordert diese Generation dazu auf sich immer wieder einer neuen Realität anzupassen. Dies hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Lebensplanung. Rund ein Fünftel leidet an psychischen Störungen wie zum Beispiel Depression, Angsterkrankungen oder psychosomatischen Erkrankungen. (Ustorf, 2017)
Damit einher geht eine Work-Life-Balance, also eine Ausgewogenheit zwischen Beruf und Privatleben, welche aus dem Gleichgewicht gerät. Auf der Suche nach dem Sinn gehen viele Generation Ypsiloner so in ihrem Job auf, sodass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Abends nochmals E-Mails zu bearbeiten, so gut wie immer und überall erreichbar zu sein und ein Überengagement tragen dazu bei, dass psychische Erkrankungen sozusagen auf nahrhaften Boden stoßen.
Die jeweils herrschenden gesellschaftlichen Gegebenheiten scheinen also einen signifikanten Einfluss auf die psychische Gesundheit zu haben. Natürlich darf an dieser Stelle nicht vergessen werden zu erwähnen, dass psychische Erkrankungen durch ein komplexes Zusammentreffen von verschiedensten Faktoren wie individuelle Verletzlichkeit, biologische bzw. genetische Faktoren, Lebensereignisse und individuelle Widerstandskraft beeinflusst werden.
Entsteht der Eindruck, dass man selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen sein könnte, so macht es Sinn sich Hilfe bei einem Fachmann bzw. einer Fachfrau zu holen und entsprechende weitere Schritte, wie zum Beispiel eine Psychotherapie zu besprechen bzw. einzuleiten.
Ustorf, Anne-Ev. (2017). Generation Y. Jung und unbeschwert? Psychologie Heute, 9/2017, S. 58-60.
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