Oft gestellte Fragen zu Beginn einer Psychotherapie kurz & prägnant beantwortet:
Was ist Psychotherapie? "Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren. Sie geht davon aus, dass Körper und Seele eine Einheit sind. Krankheiten, Symptome oder Leidenzustände sind demnach entweder Ursache oder Ausdruck von seelischem Ungleichgewicht." (ÖBVP)
Liefert mir die Therapeutin* die Lösung meines Problems? Die Therapeutin gibt keine Lösung vor. Vielmehr begleitet sie mit ihrem fundierten Wissen über seelische Störungen bei Ihrer Entwicklung und beim Finden Ihrer ganz individuellen Lösung und/oder Veränderung Ihres Problems.
Wie wirkt Psychotherapie? Psychotherapie wirkt in der therapeutischen Beziehung zwischen Psychotherapeutin und KlientIn. Sie können lernen sich selbst besser zu verstehen und sich zu helfen, auch in Bereichen, welche Sie an sich selbst nicht mögen. Dieser Prozess wird durch das Verstandenwerden in einer vertrauensvollen Beziehung unterstützt und begleitet.
Was ist das Ziel einer Psychotherapie? Das Ziel, welches angestrebt wird, ist ganz individuell und wird nicht vorgegeben. Es wird im Erstgespräch mit Ihnen besprochen und kann sich im Laufe der Psychotherapie verändern.
Wie lange dauert eine Psychotherapie? Die Dauer ist nicht vorgegeben. Abhängig vom angestrebten Ziel, von der zugrundeliegenden Thematik/Problematik und leider oft auch vom Kostenfaktor gestaltet sich die Dauer sehr unterschiedlich. Am Besten ist dies im Erstgespräch mit der Therapeutin zu thematisieren.
Was ist ein Erstgespräch? Ein Erstgespräch dient in erster Linie dazu sich gegenseitig kennenzulernen und abzuschätzen, ob Sie sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Psychotherapeutin vorstellen können. Ein Erstgespräch beschränkt sich nicht auf einen Termin, sondern kann bis zu 5 Termine umfassen.
Was wird im Erstgespräch besprochen? Im Erstgespräch wird besprochen aus welchem Anlass Sie die TherapeutIn aufsuchen, welche Motivation und Erwartung(en) für Sie bedeutend sind. Des Weiteren werden Sie über die Rahmenbedingungen der Psychotherapie (Methode, Setting, Häufigkeit, Dauer, Honorar & Zahlungsmodus, Absage-/Urlaubsregelung) aufgeklärt.
Wie lange dauert ein Termin? Ein Termin umfasst eine Einheit von 50 Minuten.
In welchem Abstand finden Termine statt? Einheiten finden häufig in einem Abstand von einer Woche statt. Diese Frequenz kann im Laufe der Psychotherapie variieren. Regelmäßige Termine mit nicht all zu großen Abständen wirken sich positiv auf den Verlauf der Therapie aus.
Muss ich bleiben, wenn ich mich für eine Therapie entschieden habe? Psychotherapie beruht auf Freiwilligkeit. Das heißt, dass der/die KlientIn seine/ihre Entscheidungen selbst trifft und ein Übereinkommen mit der Psychotherapeutin vereinbart. Finden Sie diese Art der Behandlung für sich nicht mehr passend, so besprechen Sie es doch mit der Therapeutin.
Wann endet eine Psychotherapie? Eine Psychotherapie findet dann ein Ende, wenn das festgelegt Therapieziel erreicht wurde. Sollten Sie auf Grund der Kostenfrage oder anderen Gründen die Therapie abbrechen wollen, so steht Ihnen dies natürlich frei. Auf jeden Fall sollten KlientInnen und Psychotherapeutin das Ende entsprechend klären und besprechen.
Was kostet eine Psychotherapie? Psychotherapie ist grundsätzlich eine private Leistung, welche in der Regel zwischen € 80,- und € 150,- für eine Einheit von 50 Minuten kostet. Nach einem Arztbesuch und der Stellung einer Diagnose durch die Psychotherapeutin ist es möglich einen Antrag auf Kostenzuschuss bei der zuständigen Krankenkasse zu stellen. Bei PsychotherapeutInnen in Ausbildung unter Supervision - sowie dies bei mir der Fall ist - ist so ein Zuschuss nur bei ausgewählten Krankenkassen möglich. Auf Grund dessen ist deren Honorar meist etwas geringer. Bitte informieren Sie sich dazu direkt bei Ihrer Krankenkasse.
Wie ist der Ablauf einer Psychotherapie? "In einem psychotherapeutischen Prozess werden häufig verschiedene Phasen durchlaufen. Obwohl dies je ein sehr individueller Prozess ist, hier die wichtigen Momente einer Psychotherapie: sich finden und Vertrauen fassen, zu schwierigen Themen vorstoßen, eigene Ressourcen neu entdecken, Aufbrechen und Verstehen von alten Konfliktmustern und das Bearbeiten von Problemen, sich neu erfahren und kennen lernen, Konflikte austragen lernen und durcharbeiten, neue Handlungs- und Erlebnismöglichkeiten entdecken." (ÖBVP)
Was bedeutet "PsychotherapeutIn in Ausbildung unter Supervision"? "PsychotherapeutInnen in Ausbildung unter Supervision (i.A.u.S.) befinden sich in der letzten Phase der Psychotherapie-Ausbildung und arbeiten unter Supervision, d.h. sie werden von erfahrenen PsychotherapeutInnen begleitet und beraten. PsychotherapeutInnen i.A.u.S. bieten üblicherweise Psychotherapie zu günstigeren Konditionen an." (psyonline.at)
Was versteht man unter Verschwiegenheitspflicht? "Die Verschwiegenheitspflicht ist ein zentrales Element der Psychotherapie. § 15 des Psychotherapiegesetztes verpflichtet PsychotherapeutInnen sowie deren Hilfspersonen zur Verschwiegenheit über alle ihnen in Ausübung ihres Berufes anvertrauten oder bekannt gewordenen Geheimnisse. Die Verschwiegenheitspflicht besteht allgemein, somit grundsätzlich uneingeschränkt gegenüber jedweder Person oder Einrichtung außerhalb der KlientInnen/PatientInnen, also z.B. gegenüber Ehepartnern, sonstigen Familienangehörigen, staatlichen Dienststellen oder anderen Sozialeinrichtungen. Die Verschwiegenheitspflicht der PsychotherapeutInnen ist somit wesentlich strenger gefasst als beispielsweise jene der ÄrztInnen." (ÖBVP)
* Ich habe in diesem Artikel die weibliche Form verwendet, da ich die Fragen aus meiner Sicht beantwortet habe. Es stellt keine Diskriminierung gegenüber männlichen Kollegen dar und gilt für PsychotherapeutInnen jeden Geschlechtes.
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